Ernährungsmedizin

Eine gesunde aber auch individuelle Ernährung, die sich an den persönlichen Gegebenheiten aber auch zugrundeliegenden Erkrankungen und Risikofaktoren jedes einzelnen Patienten orientiert, gewinnt in der modernen Medizin immer mehr an Bedeutung.

Die Ernährungsmedizin ist somit integrales Element der pflegerischen und ärztlichen Tätigkeiten in fast allen Fachgebieten der Medizin. Schon im Jahr 2010 konnten wir als eines der ersten Krankenhäuser in Thüringen ein interdisziplinäres Ernährungsteam etablieren. Hier arbeiten speziell ausgebildete Ernährungsmediziner, eine Ernährungswissenschaftlerin, eine Diabetesfachkraft, eine Wundschwester sowie eine Kollegin der Apotheke, der Patientenversorgung und des Catering eng zusammen.

Die einzelnen Teilgebiete der Ernährungsmedizin finden sie hier: Leistungsspektrum Ernährungsmedizin

Von links nach rechts: Marit Kunze, Apothekerin; Sylke Schlehahn, Diabetesberaterin; Dr. Peter Gottschalk, Ärztlicher Direktor, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2; Sandra Gottschalk, Leiterin Ernährungsteam; Sabine Tüshaus, Wundmanagement; Kristin Möckel, Firma Medirest, Diätassistentin; Nicole Kindermann, Versorgungsassistentin, Ernährungsberatung

 

Neben einer Verbesserung des Wohlbefindens und einer Beschleunigung des Genesungsprozesses spielt insbesondere im Krankenhaus auch das Vermeiden einer Mangelernährung bei vielen Erkrankungen eine wesentliche Rolle.

Deswegen werden alle Patienten bei Aufnahme auf das Risiko einer Mangelernährung nach dem NRS 2002-Score untersucht (Screening). Alle Risikopatienten erhalten eine spezielle konsiliarische Untersuchung durch unsere Ernährungswissenschaftlerin. Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten entwickelt unser Ernährungsteam eine spezifische Ernährungstherapie. Wir unterstützen die Patienten dabei ggf. auch durch die Gabe von Eiweißpräparaten und hochkalorischen Trinknahrung und eine´r auf den einzelnen Patienten abgestimmte individuelle Kost um eine optimale Aufnahme und Nutzung von Nährstoffen zu sichern.

Wenn erforderlich, erhalten Patienten auch eine enterale Ernährung über Sonden (nasogastrale Sonde oder PEG/PEJ) oder eine parenterale Ernährung über intravenöse Zugänge oder einen Port. Hier unterstützen wire Patienten mit zum Beispiel Kurzdarmsyndrom oder Tumorerkrankungen auch bei unterstützenden heimparenteralen Zusatzernährung gemeinsam mit den behandlenden Ärzten und ambulanten Pflegeteams.

Körperliche oder psychische Probleme können ihre Ursache auch in einer falschen Ernährung haben. Sogar vermeintlich gesunde Nahrungsbestandteile wie Rohkost oder Ballaststoffe können bei einzelnen Patienten Beschwerden auslösen, wenn sie zum Beispiel in einer zu großen Menge zugeführt werden. Auch Allergien, Atemnot, Magenprobleme, Herzbeschwerden, Schlaflosigkeit, Müdigkeit oder Depressionen können hier ihre Ursache haben und werden deswegen von uns genauer betrachtet.

Wir betreuen also Patienten mit verschiedensten speziellen Ernährungsproblemen insb. auf Grund von onkologisch-, geriatrisch-, gastroenterologisch- und stoffwechselbedingten Erkrankungen.

Zum Beispiel Patienten mit:

  • Tumorerkrankungen
  • Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Kurzdarmsyndrom
  • Zustand nach großen Operationen z. B. Magen, Darm, Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse
  • Milchzucker, Fruchtzucker- und Histaminintoleranz
  • andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten inkl. V. a. Leaky-Gut-Syndrom
  • Individuelle Stoffwechselstörungen


Neben einer detaillierten Analyse des Essverhaltens nutzen wir auch moderne Meßverfahren wie die Bioimpedanz-Analyse (BIA), aber auch H2-Atemteste auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose- und Fruktoseintoleranz oder eine hochauflösende Impedanzmanometrie der Speiseröhre.

Zur Ernährungseinschätzung empfehlen das Führen eines Tagebuchs. Auch andere Maßnahmen wie gezielte Ausschlußdiäten, Laboruntersuchungen aus Blut- und Stuhlproben und Atemtestuntersuchungen helfen uns bei der Einordnung der Beschwerden. Ebenso spielen die Nutzung von Probiotika oder pflanzlichen oder naturheilkundlichen Therapien eine wichtige Rolle.

 

 

Leitung

Dipl. troph. Sandra Gottschalk

Ernährungswissenschaftlerin
Ernährungsberaterin nach DGE
DGVS-Zertifikat Ernährungsmedizin in der Gastroenterologie
Fachberaterin für Säuglings- und Kleinkindernährung

 

Telefon: 03661 46-3179
E-Mail: s.gottschalk@hospital-greiz.de