Mitralklappeninsuffizienz
Beschreibung, Typen und Ursachen
Eine der häufigsten Erkrankungen der Mitralklappe ist die Mitralklappeninsuffizienz. Es kommt zu einer Undichtigkeit, wodurch das Blut teilweise zurück in Richtung der Lungen gestaut wird. Infolgedessen muss das Herz mehr arbeiten und es kann zu einer Vergrößerung des Herzens kommen. Dies kann langfristig zu einer Herzinsuffizienz führen.
Eine Mitralklappeninsuffizienz beginnt häufig schleichend, z.B. durch eine Vorwölbung des Klappensegels der Mitralklappe oder vergrößerte linke Herzkammer. Außerdem gibt es angeborene Fehlbildungen der Klappe. (primäre Formen)
Weitere Ursachen sind Vorerkrankungen wie eine Endokarditis (Infektiöse Herzinnenhautentzündung), Rheumatisches Fieber, eine KHK (Koronare Herzkrankheit) oder ein Herzinfarkt. (sekundäre Formen)
Man unterscheidet in vier Graden (je nach Schwere des Rückstaus in die Lunge) nach der Diagnostik mittels Herzkatheteruntersuchung. Im IV. Grad fließt 80% des Blutes wieder zurück Richtung Lungen.
Symptome und Diagnostik
Eine Mitralklappeninsuffizienz kann über längeren Zeitraum beschwerdefrei laufen.
Erste Symptome sind:
- eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Luftnot nach Belastungen
Mit Fortschreiten der Erkrankung kann es zu Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Ödemen bis hin zu kurzer Bewusstlosigkeit kommen.
Die Diagnose erfolgt zuerst über eine Auskultation (Abhören) und zur weiteren Abklärung mittels apparativer Diagnostik. Dazu gehören ein EKG, Röntgen, Echokardiographie und die Herzkatheteruntersuchung.
Behandlung
In den Anfangsstadien ist eine medikamentöse Therapie möglich (z.B. durch ACE-Hemmer). Wenn die Insuffizienz durch eine Grunderkrankung ausgelöst ist, gilt es diese zu behandeln.
Eine chirurgische Therapie wird häufig bei primären Mitralklappeninsuffizienzen nötig. Gängige OP-Verfahren sind die Mitralklappenrekonstruktion oder der Klappenersatz durch eine Klappenprothese. Diese OPs erfolgen in der Regel minimalinvasiv.