Akustikusneurinom (Vestibularisschwannom)
Beschreibung, Typen und Ursachen
Bei einem Vestibularisschwannom, oder auch Akustikusneurinom handelt es sich um einen seltenen, aber meist gutartigen Tumor des Hör-und Gleichgewichtsnervs. Dieser verursacht unter anderem Schwindel und Hörverlust. Große Tumore werden in der Regel chirurgisch entfernt, während kleine oftmals durch eine Bestrahlung entfernt werden können.
Der Tumor entwickelt sich im inneren Gehörgang, an der zum Schädelinneren zugewandten Seite des Ohrknochens, und wächst von dort in den Kleinhirnbrückenwinkel in der hinteren Schädelgrube. Diese Tumoren können durch Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) frühzeitig erkannt werden.
Symptome und Diagnostik
Symptome für diese Art Tumor sind:
- Hörverlust
- Tinnitus
- Schwindel.
Die Prognose der Tumore ist in den meisten Fällen gut. Mitunter kommt es jedoch zu Komplikationen wie Gleichgewichtsstörungen, vollständigem Hörverlust, Fazialisparese (Gesichtslähmung mit Beteiligung des siebten Hirnnervs), Blutungen, Schädigungen des Hirnstamms, oder Liquorrhö (Austritt von Spinalflüssigkeit)
Ursachen die Bildung eines Akustikusneurinom begünstigen können sind die Erbkrankheit Neurofibromatose Typ 1 und Typ 2, sowie starker Lärm. Diagnostiziert wird der Tumor durch körperliche und neurologische Untersuchungen, einen Hörtest und die Magnetresonanztomografie (MRT).
Behandlung
Bei einem Akustikusneurinom bestehen drei Therapiemöglichkeiten: kontrolliertes Abwarten, eine Operation und die Bestrahlung. Bei kleineren Tumoren entscheiden sich Mediziner oft für ein kontrolliertes Abwarten. Hierbei überwacht der Arzt in regelmäßigen Abständen mittels MRT, ob das Akustikusneurinom weiterwächst. Vor allem bei älteren Personen verändert sich die Größe des Tumors in den meisten Fällen nicht mehr oder geht gar zurück. Wenn keine Symptome des Patienten bestehen, bleibt dem Betroffenen auf diese Weise die Operation oder Bestrahlung erspart.
Nimmt das Akustikusneurinom aber eine Größe von drei oder mehr Zentimetern an, wird es in der Regel operiert. HNO-Ärzte und Neurochirurgen versuchen dabei, das gesunde Gewebe, sowie Blutgefäße und Nerven zu schonen. Bei diesem Eingriff wird der Tumor gemeinsam vom Neurochirurgen und vom HNO-Chirurgen entfernt. Der Neurochirurg entfernt meist den größeren Anteil im Schädelinneren, während der HNO-Chirurg die Anteile im Ohrknochen entnimmt. Patienten werden vor der Behandlung in einer fachübergreifenden, gemeinsamen Schädelbasissprechstunde von uns beraten. Bei älteren Patienten wird außerdem die Bestrahlungsbehandlung in Betracht gezogen.
Eine neue Methode, welche hauptsächlich bei älteren Erkrankten mit hohem Operationsrisiko geeignet ist, ist die stereotaktische Radiochirurgie. Bei dieser Behandlung handelt es sich um eine hoch¬prä¬zi¬se, durch bild¬gebende Ver¬fahren und computergestützt ge¬führ¬te Strahlen¬the¬rapie. Die Behandlung wird mit einem Gamma- oder Cyber-Knife durchgeführt. Das Messer zerstört die Tumorzellen. Jedoch lässt sich auch hier nicht vermeiden, dass dies auch umliegendes gesundes Gewebe schädigt.